Fidele, Vorsitzender von Servas Ruanda, berichtet in einem WDR-Radio-Interview über die Erfahrungen seiner Arbeit gegen Männer-Gewalt
Bei „Ruanda“ kommt uns der Völkermord mit Hunderttausenden von Toten in den Sinn. So ging es auch Radio-Autor Reinhart, als ihm ein Besucher aus Ruanda angekündigt wurde. Reinhart ist SERVAS-Mitglied.
Mit Fidele Rutayisire lernte er einen Menschen kennen, der Anteil hat an der radikalen Veränderung, die das Land in den vergangenen 24 Jahren vollzogen hat. Fidele setzt sich für Veränderungen in den Familien ein. Der Umgang der Geschlechter soll sich fort von hierarchischen Strukturen zu einem zugewandten Miteinander verändern. Es ist ein weiter Weg, aber es gibt auch schon Erfolge zu berichten. Nicht nur für die Frauen, sondern auch die Männer spüren, dass der Ansatz zur Gleichberechtigung Positives für die familiäre und gesellschaftliche Gesamtsituation birgt.
Der Vorsitzende von Servas Ruanda arbeitet zu einem ungewöhnlichen Thema, zumindest für afrikanische Verhältnisse. Er arbeitet in der Prävention von Männergewalt gegen Frauen und Familie. Er führt Schulungen für Männer durch, damit sie ein anderes Frauen- und Familienbild kennenlernen. Auch die Frauen sind involviert. Es ist eine Tätigkeit mit Vorbildcharakter und sicher noch kein allgemeiner Standard. Hut ab für diese Pionierarbeit! Hier findet ihr ein BBC-Interview zu diesem Programm: https://www.bbc.com/news/world-africa-46322965
Aber das reicht ihm noch nicht. Nichts weniger als die Aktivierung von Servas in ganz Afrika hat er sich vorgenommen. In manchen Ländern bedeutet das, sie zu reaktivieren, in anderen ganz von vorn anzufangen. Er hat sich ebenfalls vorgenommen die arabisch-sprachige Welt im Norden Afrikas mit ins „Servas-Boot“ zu holen. Wir wünschen ihm viel Glück und Ausdauer.
Ruanda
Er ist außerdem Mitglied im Developement Committee (DC). Das ist eine Arbeitsgruppe von Servas International. Sie hat je ein Mitglied auf jedem Kontinent. Das DC versucht Servas in Ländern zu starten, in denen es Servas bisher noch nicht gibt. Oft läuft das über so genannte Expats (Ex-Patriots; Ausländer, die im Ausland leben und arbeiten). Diese kennen Servas meist aus ihren Heimatländern und versuchen im Ausland gemeinsam mit dem DC lokale Bewohner für Servas zu begeistern. Dazu gibt Servas International eine Anschubhilfe. Es ist eine Arbeit, für die viel Langmut und Geduld erforderlich ist.