Am westlichen Zipfel Südenglands – Menschen und Gärten

Wir sind seit Winter 2017 Servas-Mitglieder und als Host gelistet. Dann hatten wir uns gedacht, doch auch selbst zu Gast sein zu können, wenn wir im April unsere Südengland-Reise machen würden. Gesagt, getan ….
Nach einem Besuch bei einer englischen Freundin in der Nähe von Bristol, waren wir anschließend weiter nach Cornwall gefahren. Unsere Servas-Gastgeberin dort hat uns herzlich empfangen und am Abend erst einmal eine Stadt-Besichtigung mit uns gemacht. Durch die Gespräche mit ihr stellte sich sofort ein enger Bezug zu ihr und ihrem Leben her. Dadurch waren wir direkt meilenweit von unserem Alltag entfernt und in einer völlig anderen Welt. Den Abend verbrachten wir gemeinsam bei einem leckeren Essen mit Meeresfrüchten und einem Gläschen Cider in einem gemütlichen Pub.
Im Anschluss daran wurden wir auf dem Heimweg in einen Garten, hinter der mannshohen Mauer eines alten Herrenhauses, eingeladen. Unsere Gastgeberin hatte die Frau, die dort im Eingangsbereich arbeitete, angesprochen, ob sie die Leute kenne, die in dem Herrenhaus wohnen. Sie sagte uns, dass sie selbst in einem Teil des Gebäudes wohnt und mit ihrem Mann zusammen den Garten pflegen würde. Die nächste Frage war, ob wir uns den Garten einmal anschauen wollten und schon waren wir drin. So etwas erlebt man auch nicht jeden Tag.
Am folgenden Tag sind wir nach einem 2-stündigen Frühstück bei unserer Gastgeberin aufgebrochen, um uns Gärten in der Umgebung anzusehen. Dabei hatten wir im Reiseführer einen Garten ausgesucht, der vor 100 Jahren in Vergessenheit geraten und überwuchert war und dann Anfang der 1990er Jahre wieder freigelegt wurde. Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Der Garten waren einfach traumaft. Uns hat vor allem der urwald-artige Bereich beeindruckt, der in einem Tal des Areals gelegen ist. Dort fanden wir Rhododendren von uns bisher unbekannter Größe, deren Stämme einen Durchmesser von 35 bis 40 cm hatten.
Aus unserer Heimat waren uns bestenfalls Rhododendron-Büsche bekannt. Hier hatten sie anscheinend die Zeit genutzt, im Verborgenen in Ruhe zu wachsen.
Den Abend verbrachten wir wieder bei unserer Gastgeberin und unterhielten uns über unsere Erlebnisse des Tages und die ihres bewegten Lebens. Selbst ihren in Österreich lebenden Bruder lernten wir später am Abend noch per Internet-Telefonat kennen. Der hat dann die Gelegenheit genutzt, seine dort erworbenen Deutsch-Kenntnisse mit uns auszuprobieren.
Ansonsten waren wir aber durch unseren Aufenthalt bei unserem Host intensiv mit Land und Leuten verbunden. Wir haben in der Landessprache gesprochen und gedacht. It was lovely.
Und nun

Herzliche Grüße, Sabine und Egbert