Reisebericht Servas by bike im Dreiländereck D/Polen/Tschechische Republik Juni 2022

„Servas By Bike invites you to explore scenic countryside along the border of the Czech Republic, Germany and Poland. This place is known as „Three-Country-Corner”, an area where borders are not walls but „historical bridges” through cultures and natural treasures.“… so lautete die Einladung und ich war glücklich einen Platz für mein erstes Servasmeeting ergattert zu haben: Radfahren, gemeinsam, in einer Gegend, die ich noch überhaupt nicht kannte, aus der aber einige meiner Deutschschüler  kommen.

Dann kamen mit Ausbruch des Ukrainekriegs Zweifel: Soll das Treffen stattfinden, kann man einfach auf eine Radtour gehen, während im Nachbarland Krieg ist, (wie) soll man sich mit diesem Thema auf dem Treffen befassen?

Vielen Dank den wunderbaren Organisatoren Raffaela und Marietta, Tony und Michal, dass es stattfinden konnte. Die Gruppenunterkunft, Planung der Routen und Organisation insgesamt war wirklich toll.


Ich bin 2 Nächte vorher mit dem Zug angereist, und habe mich in Zittau von zwei sehr netten Servasgastgebern verwöhnen lassen, in deren  Riesengarten mein Lieblingsobst, Erdbeeren aus eigenem Anbau, zum Frühstück liebevoll dekoriert serviert bekommen und bin von dort mit dem Rad Richtung Hermanice aufgebrochen.

Da ich mir (auch das erste Mal) selbst meinen Weg suchen musste, habe ich bei über 30° zunächst meine Fitness am Berg (den ich bequem hätte umgehen können) getestet, dann aber recht gut zur Anmeldung gefunden und von dort zur Unterkunft, wo auch schon einige andere Teilnehmer warteten und organisierten. Ich war in einem 8-er Zimmer mit eigenem Bad eingeteilt und fand ein Bett neben einer netten Frau aus Polen.

Das Ganze hatte etwas von der Atmosphäre einer Jugendfreizeit in früheren  Jahren, wahrscheinlich etwas friedlicher, aber natürlich nicht ohne den üblichen Konflikt über die Nachtruhe ;).

Hermanice liegt in einer landwirtschaftlich tollen Gegend, man kann wandern, Radfahren und sogar im kleinen See baden! Daher sind wir in verschiedenen Gruppen genau dazu auch am Nachmittag aufgebrochen
und ich habe die gleiche Erfahrung gemacht, wie meist bei Servasbesuchen: wir waren sofort im Gespräch und Austausch miteinander über Themen und Persönliches, dass ich gewöhnlich nur mit wirklich langjährigen Freunden teile.

Als am Abend dann an alle wieder beisammen saßen, kam natürlich das zur Sprache, was alle Teilnehmer bewegt: „Urlaub“ und Krieg, wie bewegen wir uns als Mitglieder einer Friedensorganisation zwischen diesen Polaritäten in einer Region, die sehr nah am Kriegsgeschehen ist. Wir haben unsere Gedanken hierzu schon in der Vorstellungsrunde ausgetauscht.

Was mich, die weit von der Grenze entfernt wohnt, extrem beeindruckt hat, war die ungeheure Hilfsbereitschaft und der Einsatz einiger Servasmitglieder aus Polen: junge Menschen, die zwei Monate lang ihre Arbeit ruhen ließen (!!) und mit einem Kleinbus Lebensmittel in die Ukraine und Flüchtlinge aus der Ukraine transportiert haben. Nicht nur
das, auch über Servasverbindungen, Unterkünfte und Hilfen für diese Flüchtlinge organisiert haben, dabei ihre eigene Gesundheit und Sicherheit riskiert.
Sie haben aber durchaus auch das ausgesprochen, was ich häufig denke: dass irgendwann auch wieder ein Alltag einkehren muss, sie ihre Privatsphäre, den Alltag zurückerlangen möchten, dass die Flüchtlinge auch eine langfristigere Perspektive brauchen, dass es schön ist, wenn zum Ausgleich für die Hilfe Haare geschnitten, Wohnungen geputzt, etc. werden, aber dass das diejenigen gefährdet, die das berufsmäßig tun und davon leben.
Ich kenne die Gesetzeslage in Polen nicht. In Deutschland ist es für Flüchtlinge, egal wo sie herkommen, sehr schwierig, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen und dann auch entsprechend der Tätigkeit bezahlt zu werden. Für Menschen aus der Ukraine wurden, soweit ich weiß, Verfahren beschleunigt.

All diese Gedanken gehen mir auf diesem Treffen durch den Kopf und das wäre sicher nicht der Fall, wäre es abgesagt worden. Beim Wandern und Radfahren in dieser tollen Gegend lässt es sich zusammenbringen, Erholung und „politisches Engagement“.

Ich fahre mit dem Plan nach Hause, auf jeden Fall in dieses Dreiländereck zurückzukehren, um es weiter zu Fuß oder per Rad zu erkunden und die
Menschen wiederzutreffen, und ich mache mir Gedanken, welche Form meine persönliche Ukrainehilfe haben soll. (© M.P.)

Eine herzliche Servaserfahrung in Toronto, Kanada

Toronto, Skyline

Auf dem Weg nach Costa Rica haben wir Mitte November 2022 einen Zwischenstopp in Toronto gemacht um die lange Flugreise zu unterbrechen und die Gelegenheit zu nutzen Toronto kennenzulernen. Es war eine goldrichtige Entscheidung und eine gute Werbung für Servas. Unsere Hosts waren umwerfend. Bereits in der Email-Korrespondenz im Vorfeld kamen wir uns näher, sie gaben uns Tipps für unsere Zeit vor Ort und arrangierten sogar einen gemeinsamen Ballett-Besuch.

In Toronto selbst nahmen sie sich Zeit für uns, ließen uns aber auch alle Freiheiten die Stadt „on our own“ zu erkunden. Sie waren zudem maximal entspannt im häuslichen Umfeld, so dass wir uns zu Hause fühlten und nicht als „Eindringlinge“. Für Kirsten war es die erste Servas-Erfahrung als Gast und ihre Erwartungen wurden übertroffen. Nach 4 Tagen sind wir als Freunde gegangen und werden den Kontakt sicher halten.

Autoreise in die Bretagne mit netten SERVAS Begegnungen (Sept/Okt 2022)

Von: Susanne Ulrich

In erster Linie wollten wir mit dieser Reise herausfinden, wie die Ladeinfrastruktur für unser e-Auto ist, also ob das alles glatt läuft, ober ob wir mitten in der Nacht auf einem Bauernhof auf dem Land nach einer Steckdose fragen müssen. Aber das nur am Rande und Folgendes sei bemerkt: dies war die erste Reise nach Frankreich, bei der das Auto NICHT liegengeblieben ist.

Dazu muss man wissen, dass wir seit ca. 30 Jahren nicht mehr Urlaub in Frankreich gemacht haben und die Autos damals wirklich die letzten Rüben waren. Wir, das sind dann mein Mann und ich, beide Jahrgang 1962. Auf dem Rückweg waren sie alle doppelt so wertvoll wie hin, weil man für den 15 Jahre alten Opel noch eine neue Lichtmaschine kaufen musste. Alle „Boomerboys and -girls“ kennen vermutlich diese Geschichten.

Aber auch davon wollte ich eigentlich nicht berichten, sondern wie WUNDERVOLL die Bretagne ist und die Leute, die dort leben. 

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Am Mont St. Michel im Regen

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Reisebericht Georgien – Auf dem Landweg mit Bus und Bahn von Hamburg nach Tiflis

Liebe Mitglieder,

ein toller Reisebericht mit umweltfreundlicher Anreise und Servas-Begegnungen unterwegs.

Von Februar bis April 2022 allein mit Bahn und Bus von Hamburg nach საქართველოს

Am Anfang war die hübsche georgische Schrift: Ich hatte im
Oktober 2021 begonnen, sie zu lernen und schon einmal
mein Profil auf workaway erneuert, noch ohne konkrete
Reisepläne. Hier lernte ich Teona kennen, eine junge
Georgierin, die in Südtirol jobbte. Wir trafen uns auf Zoom
zum Sprachaustausch, und sie lud mich zu ihren Eltern und
sechs Geschwistern nach Tiflis ein. Ich könne in ihrem
Zimmer wohnen, solange ich wolle, ihre Familie freue sich
immer über Gäste. Hatte ich den Mut? 3000 Kilometer auf
dem Landweg, da ich nicht fliege? Allein? Durch die ganze
Türkei? Mit Servas und ziemlichem Herzklopfen: ja.
Conni, die Vorsitzende von Servas machte mir zusätzlich Mut.

Hier musste man eigentlich schweben: Die dünne Schneeschicht machte die Platten auf dem Platz der 2004 eingeweihten Sameba-Kathedrale in Tiflis spiegelglatt.

Wer mehr lesen möchte, klickt  hier zum kompletten Reisebericht Georgien

Eine Webseite, die sich dem Reisen durch Europa per Zug verschrieben hat: https://traintracks.eu/

Freundliche Grüße
Conni
Vorsitzende Servas Germany

 

 

Vater-und-Tochter-Reise in die westliche Türkei mit tollen Servasbegegnungen

Im Oktober machte ein Vater seiner 13-jährigen Tochter ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk:
Eine Reise mit Servas in die westliche Türkei, bei der sie auch Familien mit Jugendlichen in ihrem Alter besuchten.
Sie trafen GastgeberInnen in Istanbul, Izmir und Antalya.

Da Servas Germany viele Mitglieder aus anderen Kulturen hat, erscheinen manche Berichte zuerst auf Englisch. Wir übersetzen die Texte, sofern es uns zeitlich möglich ist. Denn wir haben viele Mitglieder, denen es leichter fällt, die Berichte auf Deutsch zu lesen. Das ist ein Service, den wir euch bieten, aber nur, wenn wir es schaffen. Denn wir sind alle ausschließlich  ehrenamtlich für Servas und euch tätig (Anmerkung die Redaktion).

English version available on the english page of the german website here

Oktober 2021: Vater und Tochter reisen durch die Westtürkei und lernen Gastgeber in Istanbul, Izmir und Antalya kennen.

Reiseroute (Foto privat)

Unsere Reiseroute von Istanbul bis zur Südküste

Im Januar 2021 wurde meine Tochter 13 und zum Geburtstag erhielt sie als Geschenk eine Reise ins Ausland.

Wegen Covid mussten wir die Reise mehrmals verschieben, aber im Oktober 2021 sind wir doch losgefahren. Wir haben uns für die Türkei entschieden. Das Land ist nicht so weit von Deutschland entfernt, fanden wir, aber es bietet doch die Möglichkeit, eine andere Kultur kennen zu lernen. „Vater-und-Tochter-Reise in die westliche Türkei mit tollen Servasbegegnungen“ weiterlesen